Der Hohenneuffen von Osten

Unbezwingbare BurgDie Anlage

Die Burg auf dem Hohenneuffen wurde in ihrer 700-jährigen Geschichte stetig ausgebaut. Dabei machte die Lage auf einem Felssporn sie schwer erreichbar und die immer ausgefeiltere Festung schließlich uneinnehmbar. Noch heute beeindrucken die Ruinen der Anlage mit ihren Mauern, Türmen und Kasematten.

Die Festungsruine von Nordwesten

Uneinnehmbar thront die Burg auf dem Felsen.

Zentrum der Herrschaft

Beim Bau des Hohenneuffen nutzte man die topographischen Gegebenheiten aus: Die Kernburg steht hoch auf einem Felsen aus Weißjurakalk. Die vor 1140 von Mangold von Sulmetingen-Neuffen errichtete Burg war durch eine drei Meter starke Schildmauer geschützt, die teilweise noch erhalten ist. Zudem umgab die Anlage eine Ringmauer mit einem Torturm, dem Allewindeturm. Fast zwei Jahrhunderte war die Burg Sitz der Herren von Neuffen. 1301 ging sie in den Besitz der Grafen von Württemberg über.

Eine Festung für die württembergischen Herzöge

Ab 1543 bauten Herzog Ulrich von Württemberg und sein Nachfolger Christoph den Hohenneuffen zur Landesfestung aus. Mit mächtigen Türmen für die Aufstellung von Geschützen, Bastionen und einem über drei Meter hohen kasemattierten Wall brachten die Herzöge die Befestigungsanlagen auf den neuesten Stand der Militärtechnik. Der Hohenneuffen wandelte sich von einer mittelalterlichen Burg in eine große Festung der Renaissance-Zeit. Der Ausbau trug dazu bei, dass die Burg nur durch freiwillige Übergabe erobert werden konnte.

Festungsruine Hohenneuffen, Kasematten
Festungsruine Hohenneuffen, Kasematten
Festungsruine Hohenneuffen, Kasematten

Türme, Tunnel und Kasematten verstärken die Anlage.

Festungsruine Hohenneuffen, Plan von Bartholomaeus Meyer, 1743

Herzog Carl Alexander plante umfangreiche Erweiterungen.

Ausbau nach französischem Vorbild

Der letzte Ausbau fand unter Herzog Carl Alexander in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts statt. Er plante einen dichten Gürtel von Abwehreinrichtungen rund um die Festung, nach französischen Vorbild – aber ohne echten militärischen Nutzen. Nach seinem Tod war das Herzogtum Württemberg hoch verschuldet. So wurden die Pläne erst gekürzt und später dann ganz gestrichen. Bis 1780 diente der Hohenneuffen noch als Staatsgefängnis. 1801 und 1802 wurde er, infolge des Rastatter Friedenskongresses, geschleift und zum Abbruch freigegeben.

Festungsruine Hohenneuffen

In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts diente der Hohenneuffen zunächst als Steinbruch, doch dann wurde seine weitere Zerstörung verboten. Die Festungsanlage wurde – als größte Ruine der Schwäbischen Alb – zum touristischen Ziel.

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